es geht los, nach Thale im Ostharz

Sonntag, 02. August

Der Fahrradträger ist montiert, und das Fahrzeug ist beladen. Bei strahlendem Sonnenschein und 15 Grad geht es jetzt los.

In Lüneburg wurden entgegen der Anzeige doch Parkgebühren fällig. Egal, die CCS Ladestation war frei; der i3 meckerte schon, dass die Restreichweite von 86 km nicht mehr bis zur nächsten Station in Braunschweig reicht.

Bis Braunschweig waren 120 km geplant. Das Navi führte uns auf kürzestem Weg quer durch die Landschaft. Kurz vor Gifhorn dann eine lange Umleitung, und in Braunschweig musste die Ladestation von einer anderen Seite angefahren werden. Mit den Baustellen, Einbahnstraßen und Straßenbahn-Trassen war dies eine ganz ordentliche Sucherei. 20 km Restreichweite, und dann war die Station durch Notaus-Schalter deaktiviert. Irgendwie haben wir es geschafft, die Station trotz spanischem Eingabebildschirm zu aktivieren. Jetzt lädt der i3 schön im Schatten, und der Cappuccino schmeckt wieder.

Wegen der Baustellen war das schwierigste aus Braunschweig heraus zu kommen. Wieder ging es querbeet bis nach Thale am Harz.

Zum Abschluss hat dann mein Sohn festgestellt, dass die Solaranlage zu Hause an diesem sonnigen Tag mehr Strom produziert hat als wir jetzt auf der Tour in den Ostharz verbraucht haben.

Hinfahrt (02.08.2015)
LadepunktFahrzeit (Std.)StreckeVerbrauch / 100 kmkm/hgeladen (kW/h)Dauer (min) Kommentar
Lüneburg1:3273 km10,3 kW/h50 8,71:302,20 € parken
Braunschweig2:09134 km12,3 kW/h6417,3 1:30
Thale1:4993 km12,1 kW/h53ca. 107:30Gedrosselt an einer Schuko-Dose
5:30300 km36

Samstag, 08. August

Seit 08:20 Uhr sind wir heute wieder auf der Rückfahrt nach Wedel. Wir sind bei 19 Grad und wolkigem Himmel gestartet. Auf dem Weg nach Braunschweig haben uns mehrere Gewitterschauer geduscht. Das Navi-System hat im Braunschweiger Baustellen-Chaos und geänderten Verkehrführungen dann seinen Meister gefunden. Wir mussten uns den Weg zur Ladestation aus der Erinnerung selbst suchen. Es hat sich auch gezeigt, daß der BMW nasse Straßenbahnschienen überhaupt nicht leiden kann. Das ESP reagiert sofort ruppig und heftig.

Die Fahrt nach Lüneburg verlief ohne Besonderheiten. Allerdings ist die B4 in beiden Richtungen gespickt mit Blitzern (oh sorry, Geschwindigkeitsmessanlagen). Die CCS Station im Parkhaus am Lüneburger Bahnhof war wieder verfügbar.

Letztendlich hat bei diesem Ausflug mit insgesamt mehr als 600 km alles perfekt geklappt. Allerdings haben diese Touren mir auch bestätigt, daß ohne ausgebaute Infrastruktur, insbesondere entlang der Fernstraßen alle 30-40 km Schnellladestationen, und ein allgemeines Abrechnungssystem für die bezogenen Stromladungen die Elektromobilität weiterhin nur ein Nischenthema für Enthusiasten bleiben wird.

Es ist nicht vermittelbar, daß man sich wochenlang vorher die möglichen Lade- / Abrechnungskarten besorgt und dann trotzdem nur eine Ladesäule, die im Zweifelsfall blockiert oder defekt ist, zur Verfügung hat. Auch dauert das durch die langen Teiletappen erforderliche Volladen zu lange.

Auf diesem Weg nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Ladestellen- und Steckdosenbetreiber.

Rückfahrt (08. August 2015)
LadepunktFahrzeitStreckeVerbrauchkm/hgeladen (kW/h)Dauer (min) Kommentar
Braunschweig1:3985 km12,8 kW/h53ca. 101:30geladene Menge nicht angezeigt
Lüneburg2:09122 km12,2 kW/h59 ca. 161:30geladene Menge nicht angezeigt
Wedel1:4173 km11,4 kW/h45 9,94:45via Schuko-Steckdose
5:29280 kmca 36

2 comments

  1. Christian sagt:

    Unter einem „allgemeinen Abrechnungssystem“ verstehe ich übrigens Kreditkarten, Maestro, … – und nicht den Ladekarten-Schwachsinn, den man sich nur in Deutschland ausdenken konnte…

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